Kommunale Finanzen und die Alternativen der DKP
Wirtschafts- und Sozialpolitik
Beim Stadtgespräch des Mindener Tageblatts gab es Einblicke in das Geschäftsgebaren von Miethaien, die auch in Minden aktiv sind.
Es handelt sich um eine ehemals landeseigene Wohnungsgesellschaft, die inzwischen privatisiert worden ist. Nicht schwer zu erraten, dass es sich um die LEG handeln muss. Seit der Privatisierung gibt es keinen Ansprechpartner, keinen Hausmeister mehr vor Ort. Nur eine Telefonnummer. Und ob der Fahrstuhl kaputt ist, der Strom oder die Heizung im Winter ausfällt - erreicht wird nur ein Anrufbeantworter. Und nichts passiert.
Für dieses Geschäftsmodell ist auch die Vonovia bekannt. Mit 347.000 Wohnungen der größte Miethai auf dem Wohnungsmarkt. Sie hat auch in Minden Wohnungen. Vonovia hat das Geschäftsmodell noch perfektioniert: Sie gründete eigene Service-Gesellschaften. Mit dieser Konstruktion können überhöhte Nebenkosten ganz legal abgerechnet werden. Die Abrechnungen der Nebenkosten gelten als schwer durchschaubar. Dem Mindener Tageblatt vom 6.5.2019 war zu entnehmen, dass dieses Geschäftsmodell auch von der LEG praktiziert wird.
Für die Großaktionäre dieser Gesellschaften lohnt sich das Geschäft. Vonovia konnte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 1,07 Milliarden Euro einfahren. Laut Deutschem Mieterbund sind die Gewinne zu 66 Prozent , also zu zweidrittel auf Mieterhöhungen durch Modernisierungen zurückzuführen.
Große Vermögensverwalter sind an ihnen beteiligt. Auch der größte dieser Sorte ist dabei: BlackRock. Bei ihm muss man schon 50 bis 100 Millionen Euro einzahlen, um mitmachen zu können. Hier wird das Vermögen der Superreichen dieser Welt vermehrt. BlackRock setzt sich das Ziel, „die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen.“ Damit sind die Superreichen gemeint, die dort ihr Geld „anlegen“. Werden die Profitziele nicht erreicht, wird das Management schon mal vorgeladen und eingenordet.
Die Profitansprüche dieser „Investoren“ stehen unserem Recht auf Wohnen entgegen.
DKP Minden, Mai 2019